Der Film „Bad Dreams“ wurde von einem jungen Regisseur aus Artsakh (Bergkarabach), Arnold Ghazaryan (geb. 2001), unmittelbar nach dem 44-tägigen Krieg im Jahre 2020 gedreht. Trotz der ständigen Existenzangst und des psychologischen Terrors durch die Blockade, die die 120.000 Armeniner für fast 10 Montae von jeglicher Verbindung zur Außenwelt abgeschnitten und damit eine humanitäre Krise verursacht hat, haben die Armenier in Artsakh, Armenien und weltweit das Unmögliche getan, um die ethnische Säuberung zu stoppen. Wir haben bis zum letzten Tag versucht, die Hoffnung nicht zu verlieren und können nicht glauben, dass Artsakh seit September 2023 zum ersten Mal in seiner tausenjährigen Geschichte von Armeniern geleert wurde. Leider ist es Aserbaidschan gelungen, die Zwangsumsiedlung bis zum letzten Menschen in Artsakh durchzuführen und einen neuen Genozid zu verursachen. Es ist mir sehr wichtig, durch diesen Film mit dem Regisseur aus dem Land, dessen Existenz die Welt als nicht legitim erachtet und dessen Auslöschung ohne Konsequenzen bleibt, ein Bewusstsein für dieses Verbrechen zu schaffen. Dieser Kurzfilm zeigt den großen Lebenswillen, den Existenzkampf, die Widerstandskraft und die Fähigkeit der Armenier, Schmerz in Stärke umzuwandeln.
Kurator:in
Ich bin eine in München lebende Künstlerin, Kunstpädagogin und Kuratorin armenischer Herkunft, die das Leben liebt und versucht, andere damit anzustecken. Ich glaube stark an die Kraft des interdisziplinären Vernetzens und der kreativen Zusammenarbeit. Da ich diese Begeisterung für kulturellen Austausch mit anderen Kunstschaffenden teile, gründeten wir 2020 die sozial-kulturelle Plattform G.Urban (www.gurbanplatform.com) zwischen München und Armenien, die sich für gemeinsame internationale Projekte in beiden Ländern einsetzt. Als ortsspezifische Künstlerin liebe ich es, mich mit Räumen, Zeit und Erinnerungen künstlerisch zu beschäftigen: insbesondere mit den Klang-Erinnerungen an speziellen Orten, Menschen, Gefühle und Ereignissen. Sie erscheinen als eine Verbindung zwischen der Vergangenheit, der Zukunft und dem, wo wir jetzt stehen